Montag, 15. September 2014

Wochenrückblick 1.9. - 7.9.

Die Woche vom 1.9. - 7.9. war im Grunde eine Fortsetzung der Woche davor. Ich habe viel gegrübelt, viel geweint, wenig geschlafen. Aber manchmal muss man wohl durch so ein dunkles Tal schreiten, um wieder ans Licht zu kommen. Und dieses Mal, vielleicht Dank der Therapie, war die Zeitspanne der Niedergeschlagenheit nicht ganz so lange. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass die Probleme nicht existenziell sind und dass am Ende des Tunnels ein Licht ist. Und so war es dann auch. Irgendwie hat sich stets alles gefügt.

Nachdem ich am Mittwoch (3.9.) meinen Wochenrückblick geschrieben hatte, habe ich mich am Donnerstag dazu durchgerungen, eine erneute Wurzelbehandlung machen zu lassen.
Ich also angerufen und um einen baldigen Termin gebeten. Doch der September ist voll. Am 9.10. könnte sie mir den ersten Termin anbieten. 9.10.?! Das ist über einen Monat hin!
Nun gut, besser als gar nicht. Ich lasse mir die Termine geben.
Dann suche ich im Internet nach einer Zahnarztpraxis, die auf Implantate spezialisiert ist, weil ich mich auch in der Richtung einfach noch mal informieren wollte.
Beim Lesen der verschiedenen Seiten über das Zahn ziehen und das Implantat setzen, beschleichen mich große Angstgefühle. Wo soll ich hin? Wer hilft mir?
Ich breche zusammen. Die Tränen fließen. Fast so wie damals, als ich an meiner Diplomarbeit saß und nicht weiterkam. Ich fühle mich so hilflos, so allein gelassen.
Notbremse.
Bestimmt der Schlafmangel und die seelische Belastung. Ich lege mich ins Bett, weine in mein Kissen.
15 min später. Nein, so geht das nicht. Das bringt doch nichts. Aufgestanden, Gesicht gewaschen. Erneut an den PC gesetzt. Ich wähle jetzt diese Praxis. Rufe an und bekomme gleich für Montag einen Beratungstermin.
Jetzt geht es mir besser.

Ich nutze das, um einen Kuchen zu backen: Matcha Marble Pound Cake. Mmh, samtig zart und saftig mit schönem Matchageschmack. Nur hier und da ein paar Löcher zu viel. ^^;;


Was Kazu angeht, so versuche ich ihm klar zu machen, dass meine Unruhezustände nichts mit ihm zu tun haben. Extra Kuschel- und Spieleinheiten. Bei mir im Bett schlafen.
Und siehe da, auch wenn er hier und da noch versucht, mich mit Weinen zu erpressen, so ist es insgesamt doch besser geworden.

Am Samstag, den 6.9. fahren wir zu Fabians Eltern in den Garten. Kazu vergnügt sich und ich komme endlich mal dazu, wirklich zu entspannen. Kein Grübeln, kein Kind, das quengelt, einfach nur in der Sonne sitzen und ausruhen. Wunderbar.
Beim Kaffee kommt das Gespräch auf die Schule. Ich erzähle von den beiden Schulen, die zur Wahl stehen, welche Konzepte diese haben und trage meine Meinung vor, welche womöglich besser zu Kazu passen könnte.
Da rastet mein Mann aus und meint, ich würde nur schlecht über seine favorisierte Schule (Montessori) reden. Ich verstumme und irgendwann muss ich den Tisch verlassen, weil ich die Tränen nicht länger zurückhalten kann.

Später habe ich die Gelegenheit, ein paar Worte mit meiner Schwiegermutter zu wechseln. Sie versteht mich sehr gut, tröstet mich und schenkt mir Kraft spendende Worte.

Den Heimweg treten Fabian und ich alleine an. Es wurde kurzfristig beschlossen, dass Kazu bei Opa und Oma im Garten bleibt. Das Wetter ist schön und im Garten kann er toll spielen. Und mein Mann und ich müssen uns dringend aussprechen.
Die Heimfahrt verläuft schweigend, abends, wieder zu Hause, reden wir.
Mein Mann will sich nun komplett aus der Schulwahl raushalten und überlässt die Entscheidung mir.
Das ist zwar nicht das, was ich mir gewünscht habe, aber de facto fällt durch diesen Beschluss ein Stressfaktor weg.

Eine ruhige Nacht. Ein entspannter Morgen. Eine Wohltat, sich mal nicht ums Kind kümmern zu müssen. Auch wenn ich morgens gerne eine Runde mit Kazu spiele, so genieße ich ebenso den Müßiggang.

Eigentlich wollte ich heute ja zum Naschmarkt gehen. Vor allem das Naschlabor interessierte mich. Aber ich fand einfach keine Energie dafür. Daher kann ich nichts darüber berichten.
Aber wenn ich woanders lese, was dieses Mal im Naschlabor angeboten wurde, weiß ich zumindest, dass es dort nichts gab, was mich interessiert hätte. Glück gehabt.

Abends gehen Fabian und ich aus. Kazu kommt erst am Dienstag wieder, so dass wir den Sonntagabend für uns haben und wir wollen die Zeit nutzen. Denn solche Abende sind doch sehr selten.
Seit ich bei "Nimmersatt in Berlin" über das "Gobento" gelesen habe, wollte ich da mal hin und Fabian ist gewillt, den Laden dort mal zu testen.
Erster Eindruck: Klein. Keine Toilette. Kalte Holzstühle. Ich muss mir meine Strickjacke auf den Sitz legen, um nicht zu frieren.
Keine Getränke, aber man kann sich Tee nehmen. Doch das Wasser ist nur noch lauwarm (geschätzte 40°C). Nun gut, wir warten, sind gespannt, wie es weiter geht. Nach einer Viertelstunde etwa kommt der Chef, der den Laden alleine führt, hinter seiner Theke hervor, fragt uns, was wir nicht essen und erläutert uns dann, was es geben wird. Gegrillte Aubergine, karamellisiert, ... Klingt alles sehr gut.
Wir nehmen die Portion für 10 Euro. Dann warten wir wieder. Wir waren etwa 30 min nach Eröffnung da, ein Mann saß bereits alleine an einem Tisch, an einem anderen waren zwei, die aber noch auf ihre Truppe warteten.
Wir warten. Haben Durst und Hunger. Nach über 30 min bekommt der einzelne Gast sein Essen.
Wir müssen noch weitere 20 min warten. Endlich, nach 55 min Wartezeit bekommen wir auch unsere Bentoboxen vorgesetzt.
Und Stäbchen oder Besteck? Ich frage, wie man das isst. Antwort: Mit den Händen. Einfach in die Hand nehmen und ruhig mantschen, lautet die Antwort. Zumindest Papierservietten legt er uns noch dazu, die allerdings aussehen, als seien sie schon benutzt worden.

Wir probieren. Es schmeckt gut. Schöne Kompositionen. Aber ich fand die Speisen jetzt nicht herausragend. Und dass man mit Fingern essen soll, es aber weder feuchte Tücher noch ein Waschbecken gibt, hat mir auch nicht gefallen.

Fazit: Das Ganze hat uns mehr an Kunst erinnert.
Für uns ein Erlebnis. Man war mal da. Aber noch einmal müssen wir da nicht hin.

Da mein Mann noch Hunger hatte und ich gerne etwas Warmes trinken wollte, gingen wir noch in einen nahe gelegenen Italiener. Mein Mann bestellte sich noch eine Pizza und ich mir einen Tee. :-P

Trotz des Reinfalls mit dem Gobento war es ein schöner Abend.

Die Woche vom 8.9. - 14.9. folgt noch.

2 Kommentare:

  1. Hallo Mari, das Motto meines Blogs lautet ja "Mut zur Ehrlichkeit" - das könnte aber auch ganz groß über Deinem stehen. Ich habe gerade den ersten Text gelesen und bin beeindruckt, wie offen Du auch über traurige Momente schreibst. Ich freu mich schon darauf, bei Dir mitzulesen. Viele Grüße, Markus

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  2. Hallo Mari,

    da hast du ja wieder was hinter dir.
    Gut, dass du und dein Mann sich wieder versöhnt haben ;)

    Liebe Grüße

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